Alma Rosé




Diese Werbepostkate verwendete Alma in den frühen Vierzigern in Holland
Alma Rosé war die zweite Dirigentin in Auschwitz. Sie wurde am 3. 11. 1906 geboren. Sie war jüdischer Abstammung, jedoch spielte die Religion in ihrem Leben keine große Rolle. Ihr Vater war der Komponist Arnold Rosé und ihre Mutter Justine Ernestine Rosé, die Schwester des berühmten Komponisten Gustav Mahler. (Bilder)

Sie war eine Virtuosin auf der Violine und gründete 1932 in Wien die „Wiener Walzermädel“, welche jedoch aufgrund der Machtübernahme der Nazis 1938 aufgelöst wurden.


Alma Rosé selbst versuchte in Holland Geld zu verdienen. Als die Nazis auch in Holland an die Macht gelangten und es zu ersten Deportationen kam, versuchte sie in die Schweiz zu fliehen.


Auf der Flucht wurde sie in Frankreich von der dortigen Polizei entdeckt und gefangen genommen. Aufgrund ihrer Herkunft wurde sie dann ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Bei ihrer Ankunft kam sie in den Block 10 – den Experimentierblock.

Sie kam durch die gute Beziehung von einer Freundin in das Frauenorchester. Nach weniger als einem Monat im Lager war sie dann Befehlshaberin über ein Orchester und eine Baracke. Alma Rosé schuf, sofern es möglich war, orchesterbezogene Jobs, sodass weiteren Internierten schwere Arbeiten erspart wurden Helen „Zippy“ Spitzer Tichauer, ein Mithäftling, bezeugte dies so:
“Alma half vielen, ungeachtet ihrer Nationalität, Religion oder Sprache. [...] Ihr Einfluss reichte über den Musikbereich hinaus.“
Dies bezeugte auch Anita Lasker-Wallfisch. Alma Rosé selbst hat das Lager, wie auch Millionen andere Menschen, nicht überlebt, sondern starb am 4./5. April 1944. Die Todesursache ist nicht genau bekannt, da mehrere Varianten überliefert wurden. Flora, eine Akkordeonspielerin des Orchesters, beschrieb im Rückblick noch einmal Almas Bedeutung für die Orchestermitglieder:
"Nach Almas Tod waren wir nicht gut dran. Sie hatte so viele Leute vor der Gaskammer bewahrt, indem sie ihnen bei uns Arbeit gab und sie für unverzichtbar erklärte, selbst dann, wenn sie nicht bei uns im Musikblock lebten. Alma hatte immer wieder um bessere Verhältnisse für uns gekämpft auf jede mögliche Weise und dabei immer Erfolg gehabt.“

Fluchtwege der Familie








Diese und weitere Informationen finden sie in der Biografie:
"Alma Rosé   Wien 1906/Auschwitz 1944" von Richard  Newman mit Karen Kirtley, erschienen im Berliner Taschenbuchverlag

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