Geschichte



Geschichte der Judenverfolgung


Im Mittelalter waren die Juden eigentlich rechtlos,weil sie Nichtchristen waren. Doch seit der Zeit der Karolinger (achtes Jahrhundert bis 10. Jahrhundert) standen sie unter dem Schutz des Königs, der ihnen gegen Abgaben erlaubte nach ihrer Glaubensüberzeugung und ihrem Recht zu leben. Seit dem 13. Jahrhundert war es die Aufgabe der Landesfürsten die Juden in ihrem Gebiet durch Einzelprivilegien und Gesetze zu schützen. Der König schützte weiterhin die Juden in den Reichsstädten, die im Spätmittelalter als „Knechte der königlichen Kammer“ bezeichnet wurden.

Die Kirche wollte bereits im Hochmittelalter die Christen von den Juden streng trennen. Den Juden wurden in den Städten bestimmte Stadtviertel zugewiesen (Ghettos) und nach dem Beschluss des Laterankonzils (als Laterankonzilien werden 5 Konzile zwischen 1123 und 1517 bezeichnet, sie fanden in Rom im Lateranpalast des Papstes statt, daher der Name Laterankonzil) 1215 mussten sie bestimmte Kleider als Kennzeichen tragen. Dazu gehörte ein gelber Fleck und ein spitzer Hut. Christen durften nicht für einen Juden arbeiten oder mit ihm in Tischgemeinschaft leben.
Da die Juden durch die Gesellschaft von handwerklichen und Berufen als Gewerbetreibende ausgeschlossen waren, verdienten sie ihr Geld als Geldverleiher. Große Teile der Bevölkerung hatten Schulden bei ihnen, die die bestehende Abneigung noch verstärkte. So kam es immer wieder zu Judenverfolgungen und Judenvertreibungen. Es gab zwar noch andere Motive, aber die Verschuldung spielte wohl eine zentrale Rolle.

Vor der Zeit der Aufklärung (18. Jahrhundert) wurden die Juden aus England (1290), aus Frankreich (1394) und Spanien (1492) vertrieben. Im 19. Jahrhundert fanden noch Pogrome in Russland statt.

Im letzen Drittel des 19. Jahrhunderts kam eine neue Form der Judenfeindlichkeit auf. Arthur de Gobineau veröffentlichte 1854 das Buch „Über die Ungleichheit der menschlichen Rassen", in dem er die Theorie aufstellte, dass die arische Rasse allen anderen überlegen sei, aber durch Vermischung bedroht sei. Nachdem Charles Darwin seine „Theorie von der natürlichen Auswahl“ veröffentlicht hatte, begannen Wissenschaftler in Westeuropa diese Theorie auf die Gesellschaft zu übertragen. der „ Sozialdarwinismus“ ging davon aus, dass der Stärkere das Recht hat über die Schwächeren zu herrschen. Der einflussreiche Deutsch – Engländer Houston Stewart Chamberlain beschrieb 1899 seine Vision, dass die arische Rasse unter der Führung der „Germanen“ die christlich – europäische Zivilisation vor dem Judentum rettet. Hitler nutzte diese „wissenschaftliche“ Theorie, die „Rassentheorie“. Er erklärte die Juden zur niedrigsten Rasse, während er die Deutschen als sog. Arier („Herrenrasse) zur höchsten erklärte. Mit dieser Theorie und der Aussage, dass die Juden daran Schuld sind, dass es der Bevölkerung so schlecht geht, rechtfertigte er seine gezielte Verfolgung.

1933 begann der Boykott von jüdischen Ärzten, Anwälten und Geschäften, die Juden wurden aus dem Staatsdienst entlassen. Schon 1935 erließ er die „Nürnberger Gesetze“, („Reichsbürgergesetz“ und „Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre“). Diese Gesetze nahmen den Juden die staatsbürgerlichen Rechte und verboten Mischehen. Im Laufe der 30er Jahre folgten mehr als 400 weitere Gesetze die die Rechte der Juden einschränkten, bzw. aufhoben. In der Nacht vom 9. November auf den 10. November 1938 kam es zur sogenannten Reichskristall – bzw. Reichspogromnacht. In ganz Deutschland wurden jüdische Geschäfte und Wohnungen demoliert und ausgeräumt, mehr als 30.000 Juden wurden deportiert. Ab dem 23.11.1939 mussten alle Juden in Polen den Davidsstern an ihrer Kleidung tragen, ab September 1941 mussten die Juden in Deutschland und allen besetzten Gebieten den Stern ab dem 6. Lebensjahr tragen. In Warschau wurde die jüdische Bevölkerung 1940 in ein Ghetto gedrängt, 1943 kam es zu einem Aufstand im Ghetto, der blutig niedergeschlagen wurde. Das Ghetto wurde vollständig zerstört.
In Konzentrationslagern wie Auschwitz – Birkenau, Belzec und Bergen – Belsen wurde die jüdische Bevölkerung zu Zwangsarbeit gezwungen und schließlich in den Gaskammern ermordet. Manchmal kam es auch außerhalb der Lager zu Massenermordungen, so zum Beispiel im September 1941, als innerhalb von zwei Tagen 30.000 Juden aus Kiew in der Schlucht bei Babi Jar erschossen wurden. Skrupellose Ärzte wie Josef Mengele experimentierten an den Gefangenen, die Bedingungen in den Lagern waren sehr schlecht, es gab nicht genug zu essen, nicht genug Platz und alles war schmutzig.

Als 1945 die Alliierten auf dem Vormarsch waren, wurde Auschwitz aufgelöst. Auf den sogenannten „Todesmärschen“ nach Deutschland wurden viele unterwegs erschossen, wenn sie z.B. wegen Erschöpfung nicht mehr weiter konnten.




Judenkarikatur aus der NS-Zeit

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