Lageralltag

Ein Tag im KZ





Häftlinge beim Bau des Klinkerwerkes
Für die Häftlinge begann der Morgen bereits vor Tagesanbruch. Gegen 5 Uhr wurden sie geweckt und aufgrund der großen Häftlingsanzahl kam es zu großem Gedränge in den Häftlingsbaracken. Trotz allem blieb den Gefangenen nur eine halbe Stunde zum „Betten bauen“, Waschen und zur Aufnahme von Nahrung. Anschließend erfolgte der Morgenappell auf dem Appellplatz. Die Häftlinge wurden durchgezählt. Wenn einer fehlte wurde solange gewartet, bis alle Häftlinge anwesend waren. Das hatte häufig zur Folge, dass die Häftlinge stundenlang auf dem Appellplatz stehen mussten.
Nach dem Morgenappell wurden die Häftlinge in Kommandos eingeteilt, welche dann zu dem jeweiligen Arbeitsplatz gebracht wurden. Den ganzen Tag über wurde unter unmenschlichen Bedingungen gearbeitet. Eine Pause gab es nur um 12 Uhr, zur Essensausgabe. Diese bestand aus einer Suppe. Aufgrund der hohen Anzahl an Häftlingen konnte es passieren, dass nicht alle etwas abbekamen. Es folgte die Wiederaufnahme der Arbeit. Insgesamt wurde am Tag 10 bis 12 Stunden gearbeitet. In den Wintermonaten etwas weniger. Nach Arbeitsschluss folgte die Rückkehr ins Lager, der Zählappell, der genauso wie der Abendappell ablief. Es folgte das Abendessen. Um 21 Uhr begann dann die kurze, und wenig erholsame Nachtruhe. Die Nachtruhe wurde jedoch seit 1943 durch Fliegeralarme unterbrochen. Die Häftlinge wurden dann unter Schlägen in die Keller der Neubauten geprügelt. In der wenigen Freizeit, die den Häftlingen am Abend und an Sonntagen zur Verfügung stand, wurden Tauschgeschäfte abgewickelt, versucht die Kleidung zu säubern oder Mithäftlinge zu treffen.
Dieser streng limitierte Tagesablauf forderte viele Todesopfer, sowohl durch die Schikanen der SS, als auch durch die Tatsache, dass viele an Erschöpfung umkamen.  

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