Lebensbedingungen

Die Umstände im Lager





Typische Häftlingsbaracke
Die Unterbringung

Es waren viel zu wenig Baracken mit ausreichend Schlafplatz zur Verfügung. 8000 Häftlinge mussten sich in 16 Baracken zwängen. Die Zahl der Häftlinge stieg während des Krieges, nicht jedoch der Platz für die Unterbringung. Kein Häftling hatte die Chance sich zurückzuziehen. Die sanitären Anlagen war sehr schlecht; auch konnten sich die Häftlinge nicht sauber halten ebenso wie ihre Umgebung. Das Infektionsrisiko und die Ansteckungsrate war sehr hoch. Der Schlafraum war sehr gering; manchmal war auch für manche Häftlinge kein Schlafraum vorhanden. Die Betten, wenn sie vorhanden waren, waren im durchschnittlich von drei Menschen besetzt. Der Rest der Häftlinge war gezwungen auf Strohsäcken zu schlafen oder sogar auf dem kalten Boden.

Nahrung

Die Nahrung, die den Häftlingen zu essen gegeben wurde, war mehr als unzureichend. Sie hatte kaum Vitamine, Fette und Eiweiße, so dass die Häftlinge langfristig nie die nötige Kraft für die Arbeit aufbringen konnten. Sie bestand im normalen Falle zum Frühstück aus einer Brühe und Kaffeeersatz zum trinken und mittags aus einer Suppe, die jedoch nur warmes Wasser war und einen verschwindend geringen Nährwert hatte. Manchmal bekamen die Häftlingen Lebensmittelpakete geschickt, entweder von Angehörigen und Verwandten oder auch vom roten Kreuz. Sie wurden jedoch sofort von der SS geöffnet und das meiste davon zum Eigenbedarf benutzt. Am Anfang des Krieges bekam jeder Häftling 500g Brot täglich, am Ende des Krieges jedoch nur noch 200g, da die Häftlingszahl extrem gestiegen war und die Nahrungsausgabe kaum erhöht wurde.  

Die medizinische Versorgung

Ähnlich katastrophal wie die Nahrungsversorgung war auch die medizinische Versorgung. Es waren schwere Verletzungen und Krankheiten mit den Lebensbedingungen im Lager verbunden. Diese konnten jedoch kaum behandelt werden, da Medikamente Mangelware war und die von der SS eingesetzten Sanitäter nicht die nötigen Fachkenntnisse besaßen. So führten häufig auch einfache Verletzungen und Krankheiten zwangsweise zum Tod, da häufig das Immunsystem zu geschwächt war. Hinzu kam, dass die Häftlinge aufgrund der harten Umstände keinen Überlebenswillen besaßen. Epidemien gehörten zur Tagesordnung; einer der schwersten war die Fleckenfieberepidemie in den Jahren 1941bis 1942. Auch wurden an KZ-Häftlingen medizinische Versuche unternommen, vor allem an Kindern und Jugendlichen. Die meisten kamen dabei elendig zu Grunde. Es wurden sogar extra für diese Versuche 20 jüdische Kinder ins KZ Neuengamme gebracht

Es kam in Neuengamme häufig vor, dass weibliche Häftlinge schwanger wurde. Mitverantwortlich dafür war das „Lager-Bordell“, dass wir später noch mal aufgreifen werden. Manche weibliche Häftlinge, die schwanger waren, standen bei der Ankunft im Lager auch kurz vor der Entbindung. Die Entbindung an sich erfolge abgeschieden von den anderen Häftlingen. Ein bis zwei SS-Aufseherinnen und der Lagervorsteher waren anwesend. Die Kinder wurden immer sofort weggenommen und getötet. Babys und Kleinkinder galten als eine Behinderung für die Arbeitskraft und wurden entweder getötet oder missbraucht, wie beispielsweise für medizinische Versuche.




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