Umfrage für die Jahrgangsstufe 9: Thema Nationalsozialismus bzw. Rechtsradikalismus

Wir haben uns dazu entschlossen einen Vergleich zwischen den einzelnen Schulen in Wangen und Umgebung zu erstellen. Dazu wurde jeweils eine Hauptschule, eine Realschule und ein Gymnasium ausgewählt. Befragt wurden Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufe 9, die das Thema Nationalsozialismus noch nicht im Unterricht behandelt haben.
Unbedingt zu erwähnen ist hierbei noch, dass die folgenden Artikel auf der Grundlage dieser Umfrage beruhen und somit keinen repräsentativen Überblick über die Schüler und Schülerinnen der Bundesrepublik Deutschland ermöglicht.






Bild 1: Umfragebogen, der an die Schüler zur wahrheitsgemäße Beantwortung ausgegeben wurde mit Musterantworten

Geschlechterverteilung in den 3 Gruppen









Auswertung Frage 1



Nennen Sie die Jahreszahlen vom Beginn und Ende des 2. Weltkrieges!






Auswertung Frage 2



Wer war zur Zeit des 2. Weltkrieges der Reichspräsident („der Führer“) des Deutschen Reiches?






Auswertung Frage 3



Nennen Sie drei weitere Namen, die Sie mit dem 3. Reich in Verbindung bringen! (Anzahl der richtigen Nennungen)






Auswertung Frage 4



Welche Länder waren die Hauptbeteiligten am 2. Weltkrieg? Wer ging davon als Gewinner und wer als Verlierer hervor? (richtige Zuordnung der Länder)






Auswertung Frage 5



Nennen Sie zwei Parteien, die heutzutage rechtsextremistische Ziele verfolgen! (Anzahl der richtigen Nennungen)






Warum wissen Schüler bzw. Schülerinnen mit niedrigerem Bildungsgrad ziemlich viel über rechtsradikale Parteien im Vergleich zu Schüler bzw. Schülerinnen mit hohem Bildungsgrad?



Man kann mit gutem Gewissen sagen, dass es eine Abstufung des Wissens über Nationalsozialismus und Rechtsradikalismus vom Gymnasium bis zur Hauptschule erkennbar ist. Bei einer Frage besteht hier jedoch eine Ausnahme:
Nennen Sie zwei Parteien, die heutzutage rechtsextremistische Ziele verfolgt?
Bei dieser Frage war der Unterschied zwischen den einzelnen Schulen fast nicht erkennbar.
Über die Gründe können nur Vermutungen geäußert werden.

- Interessieren sich die Schüler und Schülerinnen mit niedrigerem Bildungsstand mehr über rechtsextreme Parteien wie die NPD?
- Werben die rechtsextremen Parteien an Hauptschulen mehr für ihre Partei?
- Stehen Eltern, deren Kinder eine niedrigere Schulausbildung erwerben, rechtsextremen Parteien offener gegenüber?

Um diese (provozierend gestellte) Fragen wahrheitsgetreu zu beantworten, sind Studien von Nöten, die hier den Rahmen sprengen würden.
Man kann nur sagen, dass es mit Sicherheit kein Zufall ist, dass die NPD bei Schülern der Hauptschule ein läufiger Begriff ist und sogar die NJ, ein rechtsextremes Journal, von der Hälfte der Schüler als bekannt angegeben wird.



Warum besitzen Jungen ein größeres geschichtliches Wissen als Mädchen?



Ein überraschendes Ergebnis bei dieser Umfrage war, dass sowohl an der Hauptschule, als auch an der Realschule und am Gymnasium die Jungen deutlich besser abgeschnitten haben als die Mädchen.
Viele Jungen würden auf dieses Ergebnis erwidern „ Jungen sind eben intelligenter als Mädchen“. Doch dass diese Aussage nicht der Wahrheit entspricht, haben schon viele wissenschaftliche Studien bewiesen.
Die Gründe hierfür liegen vielmehr daran, dass Geschichte und Gemeinschaftskunde Fächer sind, die bei den Jungen größeres Interesse hervorrufen. Ein Beweis für diese Aussage ist der Anteil der männlichen Abgeordneten im Bundestag, der momentan bei 68,4 % liegt.
Außerdem sind die Mädchen im Alter von 14 bzw. 15 sehr schwierig einzuschätzen, da es in diesem Alter „cool“ ist, wenn man nichts weiß und man sofort als „Streber“ abgestempelt wird, wenn man im Unterricht aktiv mitarbeitet. Forscher haben längst heraus gefunden, dass Mädchen in der Pubertät ihre Leistungen schlecht reden, um bei den Jungen anzukommen.
Bei den Jungen ist dies sicherlich auch vorhanden, doch nimmt es nicht die Ausmaße wie bei den Mädchen an.



Schlusskonsens



Für uns war diese Umfrage bei der Jahrgangsstufe 9 sehr aufschlussreich und hat einige unserer Vermutungen gut widergespiegelt. Bei einigen Schülern und Schülerinnen waren wir doch positiv überrascht, da bei diesen schon eine gute Grundlage zum Nationalsozialismus vorhanden ist ohne dass dieses Thema im Unterricht behandelt wurde.
Besorgnis erregend ist allerdings, dass die Parteien, die in Deutschland existieren von sehr wenigen Schülern und Schülerinnen auseinander gehalten werden können. Eine Gleichstellung der NPD mit der CDU oder der FDP ist keinesfalls akzeptabel und fordert Handlungsbedarf.



Vor 19331933-1945Nach 1945AktuellesImpressum